E-Book Sherlock Holmes 53: Der Wilderer vom Sherwood Forest
inkl. MwSt.
Als Sofortdownload verfügbar
Holmes und ich waren noch eine Weile in der bayrischen Hauptstadt geblieben; einmal, um die zuvor unterbrochene Erholungsphase abzuschließen, einmal aber auch, um dem Flair dieser so anderen Stadt nachzuspüren.
Wir machten in dieser Zeit die Bekanntschaft des Prinzregenten, den Holmes und ich in der Oper trafen.
Luitpold, der bereits durch seine Minister von Holmes gehört hatte, lud uns zu einer Jagd nach Oberstdorf ein – eine schicksalhafte Einladung, über die jedoch an anderer Stelle berichtet werden soll.
Die Rückreise verlief angenehm; schon in München trafen wir auf einen Landsmann, der mit seiner Gemahlin den Kontinent besucht hatte. Natürlich hatte der Gentleman von dem Mord an Mrs von Meienhardt gehört und war höchst erfreut, den großen Detektiv persönlich zu treffen.
Erst in London trennten sich unsere Wege; wir kehrten erholt und voll Tatendrang in die Baker Street 221b zurück, gingen die Post durch und mir bot sich die Gelegenheit, meinen Brief an Virchow zu beenden.
Schon am nächsten Tag, Holmes war gerade damit befasst, die Times der vergangenen Tage zu lesen, da er in München höchst selten in die von mir erworbenen Ausgaben der Tageszeitung geschaut hatte, klopfte es an der Tür und Mrs Hudson trat ein, in der Hand eine Visitenkarte.
»Inspector Charles-Eduard Barnes, Nottinghamshire Police!«, las ich vor.
»Nur hinein!«, rief Holmes munter, während er gleichzeitig die Times faltete. »Kommen die Behörden letztlich doch zu uns, damit wir Robin Hood und seine fröhlichen Männer fassen!«
»Das bezweifele ich doch sehr!«, erwiderte ich schmunzelnd. »Und wenn – würden Sie ihn ausliefern?«
»Wäre King John unser Regent, dann nicht! Doch so … Wer kann der alten Witwe den Wunsch abschlagen, ihren Erzfeind dingfest zu machen?«
Erstaunt musterte ich meinen Freund. In solch ausgelassener und heiterer Stimmung hatte ich ihn schon lange nicht mehr gesehen; nicht, seit er dem Kokain abgeschworen hatte. Damals, unter dem Eindruck der Droge, konnte es kurzfristig zu solchen Ausbrüchen kommen.
Fast schon fürchtete ich einen Rückfall, doch dies war unmöglich – weder hatten wir das Mittel noch die Spritzen von einst im Haus. ...
E-BOOK IM E-PUB-FORMAT