E-Book Weltenbrand 4: Alien-Artefakte
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Die APOLLON jagt ihrem Ziel entgegen. Die Schiffe der Gol’Don gaben ihre Verfolgung auf, kaum dass unser Schiff in den Hyperraum eintrat.
Ein Sieg ist dies nicht; sie werden darauf hoffen, ihn gegen einen der Millionen Kriegsgefangenen auszutauschen, die sie in unserem Sonnensystem machen können.
Wir wissen, dass mein Großvater und all die anderen, die am Bau des Schiffes beteiligt waren, die gesamte Crew von Saturn Space Construction Dock, evakuiert wurden.
Unser erstes Ziel ist Alpha Centauri.
Lange Zeit ging man davon aus, dass sich in diesem Doppelstern-System terrestrische Planeten bilden können.
Dank des Geschenks und den damit verbundenen Errungenschaften wissen wir heute, dass es in diesem Doppelsternensystem Planeten gibt, die durchaus in der habitablen Zone liegen. Leben wäre also möglich.
Mein Großvater dachte einst, dass jene, die uns das Geschenk gaben – die Ruyheel, wie wir nun wissen –, von dort gekommen sein könnten.
Aber diese Idee verwarf er, als er das Generationenschiff auf Ganymed fand. Auch wenn dies kein absoluter Ausschlussgrund war, so gingen er und auch mein Vater davon aus, dass wir es mit Reisenden aus den tiefsten Tiefen des Alls zu tun haben.
Ob dies jedoch stimmt, werden wir in wenigen Tagen erfahren.
Unsere Chefingenieurin Juliette Roux, uneheliche Tochter meines Großvaters und in technischen Dingen schlicht brillant, arbeitet mit ihrem Team unter Hochdruck daran, das Schiff des Gol’Don zu analysieren. Vor allem deren Waffen und Schutzfelder benötigen wir, wollen wir bei einem Raumkampf eine reelle Chance haben.
Das erste Scharmützel entschieden wir dank eines Tricks; hätten uns die Gol’Don im freien Raum gestellt, wir wären nun tot.
Ich selbst spüre eine Rastlosigkeit in mir, die ich nicht kenne. Bisher war das Leben als Soldatin recht einfach. Wir kannten unseren Feind und wir wussten, dass wir die besseren Waffen besaßen.
Selbst im Planungsstab wurden wir nie vor unüberwindliche Hindernisse gestellt. Wir hatten Strategen und Waffensysteme, wir hatten Ideen und die Befugnisse, sie umzusetzen.
Wir sehr haben sich die Zeiten doch binnen weniger Tage geändert.
Plötzlich ist nichts mehr einfach oder klar; im Gegenteil. Nun wissen wir, dass unser Gegner die deutlich mächtigeren Waffen hat.
Und wir wissen, dass er auf Auslöschung der menschlichen Spezies sinnt. Wir, die wir auf der APOLLON dem ersten Angriff entgingen, sind vielleicht in ein paar Tagen die letzten freien Menschen.
Der Gedanke macht mich schwindelig.
Ich wünschte so sehr, dass wir mehr tun können.
Die Verzweiflung, vor der Invasion zu fliehen, statt sich ihr mit all meinem Können in den Weg zu stellen, ist schier überwältigend.
Noch nie lief ich vor einem Kampf davon, noch nie war ich nicht zur Stelle, wenn mich mein Land, meine Heimat oder meine Einheit brauchte.
Natürlich sagt das logische Stimmchen in mir, dass wir unser Sonnensystem mit einem Schiff nicht schützen könnten!
Vor allem nicht mit unseren Waffen; auch wenn sie das Beste sind, das sich unsere Tüftler ausdenken konnten.
Die Waffen der Gol’Don sind um ein Vielfaches besser. Würden wir uns der Übermacht in den Weg stellen, wir wären binnen weniger Sekunden vernichtet.
Unsere einzige Chance ist es, Hilfe zu holen.
Aliens, die uns helfen, unsere Heimat zu verteidigen … oder zurückzuerobern, sollte es bis dahin zum Schlimmsten kommen.
»Simon, ich ziehe mich in mein Büro zurück und versuche, über Hyperraum-Kommunikation jemanden auf Terra zu erreichen!«, sage ich so leise, dass es nur mein XO hört.
»Aye!«
»Beginnt mit der Suche nach jemandem, der uns helfen könnte. GoLuM hat einen automatisierten Hilferuf programmiert; ihn könnt ihr senden. Für den Fall, dass jemand antwortet, hat GoLuM zudem eine Datei erstellt, die Informationen über unser Sonnensystem, unsere Spezies und auch über das Geschenk von den Ruyheel enthält.«
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