E-Book Weltenbrand 5: Die Flotte der Hulaner
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Alpha Centauri b, 11. Januar 2151
»Da!« Joandra stößt einen Schrei aus, ehe sie meinen Arm umfasst.
»Was?«, frage ich und blicke in die Richtung, in die sie schaute.
»Eine Bewegung!«, wispert sie. »Ich … habe eine Bewegung gesehen!«
Während ich meine Hand auf den Blaster lege, scannt Percy die fragliche Region mit seinem Smart Servant.
»Ich kann keine Lebenszeichen ausmachen. Weder schlägt das Infrarot an, noch die anderen Indikatoren!«
»Vielleicht ein Schatten?«, mutmaße ich.
Der Planet wirkte alles andere als einladend. Im Landeanflug sahen wir, dass sich rings um die Anlage eine weite Ebene befindet. Niedriges, harsches Gras wächst auf ihr; vereinzelt erheben sich schmale, hohe Bäume in den Himmel, ihre knorrigen Äste in alle Richtungen ausgestreckt.
Dunkle Wolken hängen am Himmel und verdecken die Sonne.
Eine Szene, wie sie sich in jedem Horror-Streifen wunderbar machen würde. Zumal sich in der Mitte dieser Szene die verruchte Alien-Anlage befindet.
Durch die halbkreisförmigen Fenster der Räume und Gänge fällt hin und wieder etwas Sonnenlicht. Es genügt, um die Restlichtverstärker der Helme mit ausreichend Licht zu versorgen, um uns die Illusion heller Räume zu verschaffen.
Auf diese Weise ist die Erforschung sehr viel einfacher.
»Es war kein Schatten!«, ruft Joandra bestimmt. »Ich sah eine Bewegung. Ein … Wesen … Tier … keine Ahnung! Etwa so hoch!«
Mit der Hand deutet Joandra die Höhe eines Pudels an.
»APOLLON, habt ihr etwas auf unserer Übertragung?«
»Gesehen nicht, aber wir können den Stream von Joandra Adrano stoppen und zum fraglichen Zeitindex springen!«
»Lebenszeichen?«
»Wir orten drei!«, scherzt Anastasia Iwanowa.
Ich schaue zu Joandra, die mir einen beschwörenden Blick schenkt. »Also schön, kontrolliert den …«
»Da! Bewegung!«
Diesmal ist es Percy. Er deutet auf eine Tür. »Eindeutig, Eileen. Kein Schatten!«
Ich ziehe meine Waffe. »Zusammenbleiben!«
Percy schaut sich um, dann geht er zu einem Tisch, biegt dessen Bein ohne Mühe und bricht es schließlich ab.
Er wiederholt dies, dann reicht er Joandra eine der so entstandenen Stangen.
Dankbar nimmt sie Joandra entgegen; nun fühlt sie sich nicht mehr ganz so hilflos.
»Wir machen keine Experimente!«, lasse ich meine Begleiter wissen. »Wir gehen zum Schiff; dort liegen Waffen!«
Vorsichtig bewegen wir uns den Gang entlang.
Dann sehe ich es auch – etwas huscht sehr schnell aus einem Raum, kreuzt den Hauptgang, den wir nehmen, und verschwindet durch eine andere Tür.
»Shit!«, höre ich Simon rufen. »Was ist das?«
»Standbild!«, fordere ich an.
Kurz darauf wird das Bild dessen, was wir sahen, in den virtuellen Raum unserer Helmsicht projiziert.
»Das … was ist das?«, wispert Joandra.
Eine Frage, auf die ich keine Antwort habe.
Wir sehen ein Wesen, das sich auf allen vieren bewegt – auch wenn die vorderen der recht dürren Glieder wie Arme wirken. Es hat humanoide Form, doch der ovale Schädel, die gelb leuchtenden Augen und die scharfen Zähne lassen es wie eine fleischgewordene Halloween-Dekoration erscheinen.
Haare besitzt das Wesen nicht, sein Körper ist dafür von brauner, lediger Haut überzogen.
Die Ohren sind lediglich Löcher im Kopf, ebenso die Nase. Ein dünnes Glied baumelt zwischen seinen Beinen, auch Hoden sind zu sehen.
Der Blick, den es uns schenkt und der auf dem Bild gut zu sehen ist, wirkt alles andere als freundlich.
Aber noch wurden wir nicht angegriffen!
»Weiter!«, wispere ich und führe uns den Gang entlang zur Tür. Die Idee, lediglich Waffen für Percy und Joandra zu besorgen, verwerfe ich wieder.
Wir werden abfliegen und die Situation neu überdenken!
Das geht ja ganz gut! Einmal noch huscht ein Wesen hinter uns über den Gang. Percy, der unseren Rückzug deckt, meldet es. Oh shit – doch nicht!
Wir verlassen das Gebäude, sehen das Shuttle … und unzählige dieser Wesen, die es umgeben und den Hof ausfüllen.
Wir sitzen in der Falle!
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