E-Book Edition Frankenstein 8: Der Sklave des Magiers
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Edinburgh, 1. November.
Emily Talbot besuchte mit ihrem Mann das Grab ihrer Eltern auf dem Trinity Cemetery. Es war fünf Uhr nachmittags. Die Dunkelheit kroch wie ein Moloch über den menschenleeren Friedhof. Trübe flackerten Kerzenflämmchen im milchigen Nebel. Feiner Regen sprühte auf Edinburgh.
»Wir müssen gehen«, drängte Mr. Talbot, weißhaarig und trotz seiner zweiundsechzig Jahre bereits gebrechlich. »Die feuchte Luft, Emily. Ich kann kaum noch atmen.«
Seine etwas jüngere Frau zündete die Kerze in der Grablaterne an. »Gleich«, murmelte sie. »Ich will nur noch…«
Ihr Blick ging an ihrem Mann vorbei. Hinter ihm schälte sich eine dunkle Gestalt aus dem Nebel. Für Sekunden sah Emily Talbot das wächserne Gesicht eines Mannes, verdrehte Augen, in denen das Weiße schimmerte, einen offen stehenden Mund mit fleischlosen Lippen, tief eingefallene Wangen.
Ihr schriller Schrei erstickte im Nebel. Zitternd deutete sie auf die unheimliche Erscheinung.
Als ihr Mann erschrocken herumfuhr, war nichts mehr zu sehen.
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