E-Book Geister-Schocker 40: Das unheimliche Panoptikum (Monstrula 11)
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Die festen, gleichmäßigen Schritte des Polizisten verstummten, als er den exklusiven und sündhaftteuren Antiquitätenladen ASIA in der Bond Street erreichte. Unschätzbare Werte lagerten hinter den heruntergelassenen Rollgittern und in den Kellern.
Der Strahl der Taschenlampe des Polizisten flammte grell auf, irrte für eine Sekunde ziellos durch den leichten nächtlichen Nebel, der sich über London gesenkt hatte und richtete sich dann durch die Schaufensterscheibe in das Innere des Ladens.
Der Polizist blieb auf seiner Runde immer vor dem Laden stehen, teils um zu kontrollieren, teils weil er sich an den herrlichen Gegenständen nicht satt sehen konnte. Seufzend dachte er an seine kleine, bescheiden eingerichtete Wohnung, während das Licht seiner Taschenlampe über die blanke Oberfläche von Truhen, Schränken und Sekretären glitt.
Zwei schwarzlackierte und mit bunten Malereien bedeckte Schränkchen zogen die Aufmerksamkeit des Polizisten auf sich. Daneben stand ein Tisch mit vier oder fünf kunstvoll aus Elfenbein geschnitzten Schatullen. Mindestens sieben Buddhastatuen verschiedener Größe waren auf einem anderen Tisch angeordnet. Aus Schalen hingen Ketten heraus - das ASIA war, wirklich eine Fundgrube für Kenner und Leute mit dicker Brieftasche.
Der billigste Gegenstand in diesem Laden kostete wahrscheinlich ein ganzes Monatsgehalt, dachte der Polizist, zuckte die Schultern und wollte sich bereits abwenden, als er von einem chinesischen Teeservice gefesselt wurde. Im Schein der Taschenlampe wirkten die Tassen fast durchscheinend, hauchdünn wie Papier und meisterhaft bemalt. Der Polizist musste sich gewaltsam von dem Anblick losreißen. Sein Dienst war noch lange nicht zu Ende.
Weder der Polizist noch irgendjemand sonst ahnte, was dieser sündhaftteure Antiquitätenladen in Wirklichkeit war - ein unheimliches Panoptikum, angefüllt mit Tod und Grauen!
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