E-Book Geister-Schocker 42: Haus der Höllenqualen (Monstrula 12)
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Der mit schwarzem Stoff ausgekleidete Raum wurde von dem Schein von hundert Kerzen erhellt. Die Kerzen steckten in einer großen Geburtstagstorte, die auf einem schimmernden Holzsarg lag.
Vor dem Sarg standen vier Personen. Der Greis, dem die Feier galt, hielt sich kerzengerade und starrte aus unheimlich glühenden schwarzen Augen auf die leicht flackernden Flammen.
Links und rechts von ihm standen zwei Frauen, ganz in Schwarz gekleidet, beginnendes Grau in den Haaren. Sie waren dem uralten Mann wie aus dem Gesicht geschnitten, hatten die gleichen pechschwarzen, funkelnden Augen, die gleichen geisterhaft bleichen Gesichter.
Neben dem Sarg hatte sich ein würdig aussehender Mann mit einer breiten Hakennase, eng beisammen stehenden stechenden Augen und einem verkniffenen Mund aufgestellt. Er löste seinen Blick nicht eine Sekunde lang von dem Jubilar.
»Erfolg dem Größten unter den Sterblichen«, sagte der hakennasige Mann mit blechern klingender Stimme. »Erfolg dem Meister der Meister, Arthur Wittenham!« Er verbeugte sich vor dem Greis.
Die Frau links des Jubilars begann zu weinen, die andere brach in schrilles Kichern aus.
»Kelvin, erfülle deine Pflicht!«, forderte der Greis dumpf und hohl. Er streckte seine knochige Hand nach der Geburtstagstorte aus. »Hundert Kerzen, eine Kerze für jedes Jahr meines bisherigen Lebens. Es war nicht umsonst und wird noch reiche Früchte tragen. Kelvin, lösche die Kerzen!«
Der Mann mit der Hakennase beugte sich vor. Mit einem einzigen Atemzug blies er die Flammen aus.
Es wurde finster im Raum.
Die Wanduhr schlug Mitternacht.
Ein dumpfes Poltern dröhnte durch das Zimmer. Kelvin, der Mann mit der Hakennase, riss ein Streichholz an.
Im schwachen Licht des Flämmchens leuchtete das silbrige Haar des Greises, der tot vor dem Sarg am Boden lag.
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